Wirbelsäulentherapie
Die Wirbelsäule ist aus Wirbelkörpern (Knochen) aufgebaut, zwischen denen sich die Bandscheiben befinden. Die Bandscheiben haben einen gummiartigen Charakter und gewährleisten die Beweglichkeit der Wirbelsäule.
Nach hinten haben die Wirbelkörper knöcherne Bögen, die auf beiden Seiten nach oben und unten jeweils knöcherne Fortsätze haben, die mit den oben und unten benachbarten Wirbeln rechts und links jeweils ein Wirbelgelenk bilden. Die Wirbelgelenke sichern die Stabilität der Wirbelsäule.
Beschwerdebilder
Wirbelsäulenblockaden treten im Alltag sehr häufig auf. Sie sind lästig und schmerzhaft und können lange Beschwerden bereiten. Dabei sind sie durch erfahrene OrthopädInnen leicht zu lösen!
Bandscheiben und Wirbelgelenke können verschleißen. Bandscheiben können dadurch einreißen und Bandscheibenvorfälle bilden, die nach hinten auf die Nervenstränge drücken, welche in dem von den Wirbelböden gebildeten Wirbelkanal laufen. Der Verschleiß der Wirbelgelenke führt zu einer Verdickung derselben, welche ebenfalls auf die Nervenstränge drücken kann. Verschlissene Wirbelgelenke können sich zudem entzünden und Schmerzen verursachen, die den durch einen Bandscheibenvorfall verursachten Schmerzen sehr ähnlich sind.
Behandlungsmöglichkeiten
Aufgabe der ÄrztInnen ist es, die so vielen verschiedenen Möglichkeiten der Schmerzverursachung mit Untersuchung der PatientInnen, Röntgen, Kernspintomographie und gezielten Einspritzungen abzuschätzen und zu klären, was nun die eigentliche Ursache der Schmerzen der PatientInnen ist.
Bei Wirbelsäulenblocken wenden wir die Chirotherapie für die Lendenwirbelsäule, hauptsächlich aber für die Halswirbelsäule an. Verbleiben nach einer solchen chirotherapeutischen Manipulation Restbeschwerden, werden diese mit einer lokalen Einspritzung von örtlichem Betäubungsmittel und etwas Cortison behandelt. Darüber hinaus wird in der Regel Krankengymnastik verordnet.
Konservative Therapie, also Therapie ohne Operation, ist der Hauptbestandteil meiner Arbeit an PatientInnen mit Wirbelsäulenbeschwerden und Bandscheibenvorfällen. Verordnung von Krankengymnastik, Beschreibung von wirbelsäulengerechtem Verhalten in Alltag und Sport, Verordnung von Medikamenten und Einspritzungen an den Orten der Schmerzen sind hier die Schwerpunkte meiner Tätigkeit. Bei starken Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule, besonders der Lendenwirbelsäule, ist die Verordnung von Stützbandagen, in fortgeschrittenen Fällen auch von Korsetten, eine erprobte Möglichkeit, die Schmerzen im Alltag zu verbessern.
Ein wesentliches Element in der Therapie von starken Wirbelsäulenbeschwerden ist der stationäre Aufenthalt im Klinikum Landkreis Erding. Hier wird nach einem auf die PatientInnen abgestimmten Schema mit physikalischer Therapie (Massagen, Fango, Stangerbad, Krankengymnastik), medikamentöser Therapie (Tabletten zum Einnehmen und Infusionen, wie z.B. die Tilscherinfusion) und mit gezielten Einspritzungen an die Wirbelsäule, teilweise unter Röntgenkontrolle (peridurale Infiltration, transforaminale Infiltration), gearbeitet. Alle Einspritzungen werden von mir persönlich durchgeführt.
Nicht alle Erkrankungen der Wirbelsäule können mit konservativer Therapie ausreichend behandelt werden. Deswegen arbeite ich eng mit mir persönlich bekannten, sehr qualifizierten Wirbelsäulenchirurgen, ausgezeichneten SpezialistInnen, zusammen. Sollte eine konservative Behandlung von Wirbelsäulenbeschwerden nicht ansprechen, veranlasse ich eine Untersuchung und Beratung durch diese KollegInnen. Raten diese zu einer Operation, zum Beispiel eines Bandscheibenvorfalls, bespricht der behandelnde Arzt/die behandelnde Ärztin dieses Vorgehen noch einmal ausführlich mit dem Patienten/der Patientin. So treffen sie gemeinsam eine Entscheidung. Die Nachbehandlung nach einer Wirbelsäulenoperation erfolgt auf Wunsch des Patienten/der Patientin gerne auch im MVZ Landkreis Erding.